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Warum ich Sachverständiger wurde
Vor 20 Jahren hätte ich mir nie vorstellen können, dass ich einmal als Sachverständiger arbeiten würde. Damals war mein Ziel lediglich ein sicherer Job in einer vielversprechenden Branche. Doch wie das Leben so spielt, entwickeln sich die Dinge oft anders als erwartet. Manchmal hat es den Anschein, als würde nichts ohne Grund passieren.
In meinem beruflichen Alltag war ich unter anderem auch für die Bearbeitung von Widersprüchen gegen Heiz- und Betriebskostenabrechnungen zuständig. Meine Hauptaufgabe bestand darin, Schriftsätze von Juristen oder Gutachten von Sachverständigen zu prüfen, zu diesen Stellungnahmen zu verfassen oder abrechnungstechnische Fragen während Objektbegehungen oder in Meetings zu beantworten.
Über die Jahre hinweg durfte ich aus erster Stelle lernen, welche möglichen Streitfragen sich überhaupt aus Abrechnungen ergeben können und vor allem welche Folgen es hat, wenn die falschen Fragen gestellt werden oder wenn Fragen unpräzise beantwortet werden. Bei langwierigen Streitigkeiten kann es aus meiner Sicht eigentlich nur Verlierer geben. Deshalb habe ich seit je her aus jedem einzelnen Vorgang meine Lehren gezogen und gelernt, selbst komplexe Sachverhalte verständlich für Laien zu erklären und leiste hierdurch einen wesentlichen Beitrag um langwierige Prozesse zu vermeiden.
Dies führte dazu, dass ich zunehmend Beachtung in der Abrechnungsbranche fand. Diverse Hausverwaltungen, Mieter- und Eigentümervereine sowie Anwaltskanzleien baten mich regelmäßig um Unterstützung bei der Lösung von Problemfällen. Es wurde schnell klar, dass dies zu einem Interessenskonflikt führen könnte. Ich empfand es als unglaublich schwierig, „parteiisch“ zu sein, indem ich für einen Messdienstleister arbeitete, während ich gleichzeitig unparteiische, fachliche Aussagen über die Abrechnungen anderer Messdienstleister verfasste. Um ehrlich zu sein, fühlte ich mich in der Rolle des unparteiischen Problemlösers viel wohler.
Angesichts dieser Tatsachen und der stetig steigenden Nachfrage nach meinem Fachwissen entschied ich mich im Jahr 2015 dafür, hauptberuflich als Sachverständiger tätig zu sein. Nach Abschluss meiner Sachverständigenausbildung beim BDSH e.V. nahm ich an sämtlichen Lehrgängen des IfS (Institut für Sachverständigenwesen) teil, um sicherzustellen, dass ich den hohen Anforderungen gerecht werden konnte, die mit der Arbeit als Sachverständiger einhergehen.